Sommerwerkstätten
Im Kontakt sein mit sich selbst und anderen Menschen, den Alltag ›verrücken‹, Lebensfreude spüren, eins sein mit dem eigenen Tun, Neues erleben und sich ausprobieren, Fertigkeiten erweitern, ›aus dem Vollen schöpfen‹ und ohne Druck kreativ und erfinderisch sein; singen, schreiben, fotografieren, spielen und gestalten – das alles ist während der zehntägigen Sommerwerkstatt möglich. Die folgenden fünf parallelen Werkstätten werden angeboten – zudem gibt es werkstattübergreifende und verknüpfende Aktivitäten.
Spurensuche
Experimentelle Malerei
Experimentelle Malerei ist ein Prozess des Suchens nach einem Ausdruck in Formen und Farben. Jedes Thema oder Motiv fordert eine besondere Herangehensweise. Die Teilnehmenden dieser Werkstatt begeben sich auf Spurensuche, zum Beispiel in der Natur oder vielleicht auch in der eigenen Biografie. Ein Bild muss keine Antworten liefern, die Suche darf immer weitergehen.
In der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Materialien können die Teilnehmenden durch diverse Kompositionen eigene Wege finden, Werke zu erschaffen, die ihren Ideen entsprechen. Die unterschiedlichen Sichtweisen in den Arbeiten anderer laden ein, sich auszutauschen und einander zu inspirieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Mattias Kopka,
Maler, Bildhauer, Aktionskünstler und mehrfacher Kunstpreisträger
Spurensuche
Experimentelle Fotografie
Spuren sind überall zu finden. Auf einer Fassade, im Wald, im Sand oder auch im Gesicht. Sie können sehr deutlich sein oder auch fast unsichtbar. Sie erzählen vom Leben, das vergangen ist und lassen vielleicht ahnen, was noch kommen kann. In dieser Werkstatt versuchen die Teilnehmenden ihre Sicht auf Spuren im Foto festzuhalten. Dabei darf fotografisch mit Schärfe und Unschärfe, Licht und Schatten experimentiert werden. Fotografiert wird draußen bei Tageslicht und drinnen mit Kunst- oder Blitzlicht.
Theoretische Einführung und Praxis der Fotografie ergänzen sich. Kleine Aufgabenstellungen begleiten durch den Tag. Die entstandenen Bilder werden in der Gruppe vorgestellt und besprochen. Eine Bearbeitung der Fotos am Computer ist mit einbezogen. Eine eigene Kamera, möglichst auch ein eigener Laptop, sollten vorhanden sein.
Hervé Maillet,
Fotograf und Fotodesigner
Schreibwerkstatt
Die Teilnehmenden begeben sich auf Spurensuche, um auf abwechslungsreiche Art und Weise mit Neugier, Staunen und Humor die eigenen Geschichten zu erzählen, Erinnerungen zu locken und einzugrenzen. Spannend kann die Gratwanderung zwischen Wahrheit und Erfindung sein.
Alles ist möglich. Kreative Schreibtechniken bringen dabei die Vielfalt der persönlichen Stimmen von Menschen und Orten zum Klingen. Dazu gehören beispielsweise assoziatives Schreiben, der Perspektivwechsel, das Erzählgedicht, Szenen und Dialoge oder auch das japanische Tanka.
Was geschah zum Beispiel an einem gelben Tag, einem dunkelblauen Nachmittag? Blitzt da etwas auf in der Erinnerung? Atemübungen und leichte Bewegungsformen aus dem Tai-Chi, bei gutem Wetter auch im Freien, verhelfen zu Gelassenheit und Vertrauen in der Gruppe.
Wir hören zu, geben uns achtsame Resonanz. Wenn gewünscht ist ausreichend Zeit für Fragen zum Text. Alle, die gerne schreiben oder es immer schon einmal versuchen wollten, sind willkommen. Die Lust am Schreiben steht im Mittelpunkt.
Senta Bonneval,
Schauspielerin, Leiterin von Schreibwerkstätten
Singwerkstatt
Gesang entspannt, belebt und beglückt.
Wer singt, tut Gutes für Körper, Geist und Seele. Gesang im Chor verbindet und lässt die Stimmen verschmelzen zu einem gemeinsamen Klang. Aufeinander abgestimmt begeben wir uns auf eine musikalische Spurensuche. Zu entdecken gibt es Räume und Resonanzen, Töne und Melodien, Klänge und Harmonien, Rhythmen und Dynamiken, Texte und Sprachen und natürlich den spannenden Prozess, in dem sich alles zu einem musikalischen Gebilde formt. Der Tag beginnt mit körperlicher Lockerung und Entspannung, mit Übungen für Atmung und Gehör sowie einem gründlichen Aufwärmprogramm für die Stimme. Der musikalische Fundus umfasst Kanons, ein- und mehrstimmige Gesänge aus aller Welt und Chorlieder quer durch die Epochen und Stile – von Renaissance und Klassik bis Folk, Pop und Rock. Bekanntes steht neben Ungewohntem, Neues wechselt mit (inzwischen) Vertrautem. Die Stimme darf alle Schattierungen durchwandern, auch Improvisation und musikalischem Experimentieren kann Raum gegeben werden. Ergänzend wird allen Teilnehmer*innen ein stimmbildnerisches Einzelcoaching angeboten.
Musikalische Vorkenntnisse und Chorerfahrung sind keine Voraussetzung. Anfänger*innen und Fortgeschrittene sind gleichermaßen willkommen, Vorschläge der Teilnehmenden für das Repertoire dieser Woche ebenso.
Christian Höffling,
Chorleiter
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Sommerwerkstätten
21. Jun 2024 - 30. Jun 2024
17:00 - 13:00
Seminarleitung:
Mattias Kopka, Hervé Maillet, Senta Bonneval, Christian Höffling
Pädagogische Verantwortung:
Freya Morisse/Jörg Matzen