Die Schule brennt – ›Re:Thinking Education‹
Schule radikal neu denken
›Stell Dir vor, es ist Montag, und alle geh’n gern zur Schule‹. Die Kinder, Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen. Eine leitende Lehrkraft stellt das Zielbild ihrer Schule vor, das den Schulentwicklungsprozess orientiert.
Alle im Seminar horchen auf, schreiben mit, sagen und denken: »Ja, das wär’s!«.
Das Bild hat Energie und setzt produktive Imagination frei.
Mit jedem »Ja, das wär’s!« wird aber auch schmerzlich spürbar, wie sehr es im deutschen Schulsystem an allen Ecken und Enden hapert: Lehrkräftemangel, Unterrichtsausfall, fehlende Digitalisierung, Lehrkräfte an der Belastungsgrenze – die erschöpfte Schule.
Keine guten Voraussetzungen, wenn wir uns die Herausforderungen vergegenwärtigen, in denen wir stehen. »An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser« (Charlie Chaplin). Und an einem solchen Scheideweg ohne Wegweiser befinden wir uns im Moment auch: Wir wissen nicht, wie es mit der Bildung weitergeht. Aber so, wie es mehrheitlich läuft, geht es auf jeden Fall nicht.
Seit mehr als 50 Jahren rangiert ›Bildung‹ unter den Top Five in Wahl- und Regierungsprogrammen der Länder und des Bundes. In den 50 Jahren hat sich das ›System Schule‹ von der Lehrkräfteausbildung bis zur Unterrichtsorganisation im Wesentlichen nicht verändert. Reformen wurden als Anpassungen in der Logik des Bestehenden vorgenommen. M.a.W.: »Das heutige Bildungssystem ist an vergangene gesellschaftliche Gegebenheiten angepasst und nicht mehr zeitgemäß« – es ist das Handeln in der Logik von gestern. Daher haben sich Reformen nicht selten als ›Verschlimmbesserungen‹ erwiesen.
Wir leisten uns als Gesellschaft, dass jährlich über 50.000 Jugendliche die Schule ohne einen Hauptschulabschluss verlassen. 2,86 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren haben keinen Berufsabschluss (2022).
Die Inklusion (wie sie gedacht war) ist gescheitert – und damit eine zentrale Strategie auf dem Weg zu Bildungsgerechtigkeit. Und die ist ohnehin nicht gegeben, solange die Herkunft der jungen Leute über ihre Zukunft bestimmt.
Gefordert wird ein radikales Umdenken, um soziale Ungleichheit zu bekämpfen und die Zukunftschancen junger Menschen zu sichern. Wenn wir den Umschwung nicht schaffen, wenn wir es nicht schaffen, das Bildungssystem kräftig durchzulüften, dann wird es insgesamt schwierig für unsere Gesellschaft und schwer für die ›Generation Transformation‹.
Aber Umdenken und Umschwung wohin, in welche Richtung? Auf jeden Fall nicht in die Sackgassen des linearen Denkens. Weiter wie bisher, nur ein wenig anders, ist keine Option.
Wir laden Lehrkräfte, Schulleitungen und weitere an Schule Beteiligte zu einer Wende zum Aufbruch ein:
• Menschen, die an Veränderung ernsthaft interessiert sind und die sich auf ein neues Denken und Handeln einlassen wollen.
• Die fasziniert sind von der Vorstellung, ›Schule heute so zu gestalten, wie sie
morgen sein sollte‹.
• Diese Initiative nennt sich absichtsvoll ›Re:Thinking Education‹. Erlasse und Publikationen, die sich ›Schule neu denken‹ oder ›Schule gestalten‹ nennen, haben die Logik des Bestehenden nie ernsthaft in Frage gestellt.
• Es ist jetzt an der Zeit, Realität neu zu denken und anders als bisher mit der Komplexität, die aus veränderten Lebensbedingungen resultiert, umzugehen.
• Das erfordert ein Denken außerhalb des Anzugs, der nicht mehr passt. Ein Denken ›Outside the box‹.
• Wir kommen ins Gespräch mit Schulen, die bewusst und aktiv Grenzen überschritten haben.
• Wir prüfen die Möglichkeiten, die der sog. ›Freiräume-Erlass‹ des Landes Niedersachsen öffnet.
• Wir vernetzen uns und kooperieren mit ›Schule im Aufbruch‹.
Seminar 60/27/25
Crossover Dinner
Mi., 19.03.2025, 18.00 bis 20.30 Uhr
Re:Thinking Education-Workshop
Mi., 29.09.2025, 17.00 Uhr bis
Do., 30.09.2025, 15.00 Uhr
Kostenbeitrag: 240,- € (DZ)/250,- € (EZ)
Referent*innen: Prof. Dr. Joachim Bauer
Laura Blum/Stephan Grabmeier
Crossover Dinner
• 19.03.2025
• Personen aus dem Schulwesen, Wirtschaft,
Wissenschaft und Kultur beraten die Initiative und bringen Vorschläge/Ergänzungen ein
Einladung zum Workshop
Re:Thinking
Education-Workshop
Follow up• 29./30.09.2025
• Re:Thinking Education-Workshop
• Welche Bildung braucht unsere Zukunft?
• Mit Expertise aus Praxis und Wissenschaft
Inspiration und Ermutigung
Follow up
• 2025/2026
• Transformationsbegleitung
Unterstützung von Schulen hin zu ›zukunftsmutigen Lernorten‹