Das suchende Ich
Orientierung in ungewisser Zeit
Die gegenwärtigen Krisen haben uns gelehrt, wie wenig Bestand bislang Selbstverständliches haben kann. Corona, Klimawandel, Krieg, Energieknappheit und Inflation überlagern sich zu einer nie gekannten Krisenkonstellation. Das auszuhalten und damit umzugehen ist schwer, zumal dann, wenn die Lösungen der Probleme dem eigenen Handeln weitgehend entzogen sind. Doch auch ohne Pandemie leben wir in unsicheren Zeiten. Lebenslange Beschäftigung ist in Unternehmen eine Seltenheit geworden. Prekäre Arbeitsbedingungen nehmen zu, ebenso die Scheidungsraten. Es gibt zwar viel mehr Freiheit und Wahlmöglichkeiten als früher, aber dadurch auch mehr Ungewissheit.
Was gibt Orientierung, Stabilität und Halt in ungewisser Zeit? Unsere Geschichte weist zahlreiche Beispiele aus, was Menschen in Krisenzeiten kollektiv orientiert und geleitet hat: die großen religiösen Erzählungen, das Projekt der Aufklärung, der Glaube an den Fortschritt, die Irrwege in Totalitarismen, die universellen Menschenrechte, Schutz und Erhalt der Natur…
Im Seminar werden zum einen die kleinen und ›großen Erzählungen‹ nachgezeichnet und Wege zwischen verlorenen Gewissheiten und neuen Sicherheiten navigiert.
Zum anderen wird Orientierung in der Hinwendung nach Innen gesucht. Durch gemeinsame Übungen und Meditationen soll Vertrauen in die eigenen Ressourcen gestärkt und Spiritualität als Weg zur Förderung von Resilienz und zu Vertrauen in die Selbstwirksamkeit erfahrbar werden.
Die Teilnehmenden erwartet ein (ungewöhnlicher) gemeinsamer Dialog zwischen Soziologie, Geschichte und Spiritualität.
Seminarleitung:
Masanobu Hirata/Dr. Jörg-C. Matzen
Masanobu Hirata,
in Japan geboren, lebte zwei Jahre in einem buddhistischen Zen Kloster, studierte dann Jura, Pädagogik und Philosophie. Fortsetzung des Studiums in Deutschland, wo er sich intensiv mit dem Christentum auseinandersetzte
Pädagogische Verantwortung: