Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang
Lesung und Gespräch mit Uta Ruge
Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes Neubachenbruch und ihres Bruders. »Seit ein paar Tagen stehe ich morgens um sechs mit allen auf, um zu sehen, zu hören und zu riechen, wie sich Landwirtschaft heute anfühlt auf dem Hof, auf dem ich aufgewachsen bin. Ich ziehe die Stallklamotten an und gehe nach draußen. Mir fällt auf, dass ich den Blick hier nicht heben muss, um den Himmel zu sehen. Ob es regnet oder bald regnen wird, wie der Wind geht, ist sofort gewusst, in Auge, Ohr und Nase eingeströmt.« Uta Ruge verwebt in ›Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang‹ die Erinnerung an das Leben auf dem Lande in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Veränderungen in der Landwirtschaft heute, mit der Chronik des Dorfes, den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen. Sie erzählt von harter Arbeit und Abhängigkeit, von der Besiedelung des Moors, von Entwässerung und den Zumutungen der Obrigkeit und der Bürokratie, von Armut und Auswanderung. Aber auch davon, wie man sich gegenseitig unterstützt und hilft und zusammen feiert, von dem Eifer der kleinen Kinder, die den Eltern zur Hand gehen und lernen, dass gegen Arbeit nichts hilft, außer sie zu tun.
- Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang
Seminarleitung:
Uta Ruge
Uta Ruge über sich selbst: »Vergnügt Stand- und Spielbein wechselnd, arbeite ich in Berlin als Autorin, Feldenkrais-Lehrerin und Lektorin«
»Mit Sympathie und Empathie für die Bauern hat Ruge eine großartige Verteidigungsschrift für die Bauernschaft geschrieben. (...) Kindheitserinnerungen und Weltpolitik, historische Rückgriffe, Milchpreise und Schwalbennester flechtet sie zärtlich zusammen und gestattet uns einen anderen Blick auf die Landwirtschaft. Echtes Bauernland statt verlogener Landlust.«
(Manfred Kriener, Slow Food Magazin)
Pädagogische Verantwortung:
Dr. Jörg-C. Matzen